Internationale Kulturtage Mare Balticum 23.-25. November 2018

„An der Grenze zweier Welten – Auf der Suche nach dem Baltikum“, so lautete das Thema der Kulturtage Mare Balticum 2018, und über 90 Interessierte aus Deutschland und den Baltischen Staaten waren nach Darmstadt in das Haus der Deutsch-Balten gekommen, um sich die Vorträge anzuhören und am Abendprogramm, dem Baltenball, teilzunehmen.
Mit dem Ausdruck „An der Grenze zweier Welten“ beschreibt das Volk der Setukesen sich selbst, denn die Setukesen leben sowohl im Südosten Estlands als auch jenseits der Grenze, in Russland. Ihre Existenz zwischen zwei Welten oder Systemen ist vielleicht sinnbildlich für den als „Baltikum“ bezeichneten Landstrich mit seinen wechselnden Grenzen und der „höchst merkwürdige(n) Vermischung von Nationen und Völkerstämmen“, wie es der Geograf Catteau-Calleville 1815 in seinem Buch über die Ostsee formulierte.

Mitgliederversammlung, Frühlingsball und Festakt:
Bundestreffen vom 12. bis 14. Mai 2017 in Hamburg

Der Bundesdelegiertentag der Deutsch-Baltische Gesellschaft e.V. wurde in diesem Jahr rund um den Frühlingsball der Hamburger Deutsch-Balten veranstaltet.

Nach der Sitzung des Engeren Vorstands, der Tagung des Gesamtvorstands, der Mitgliederversammlung und dem Frühlingsball am Samstag, fand am Sonntag, 14.5., auf Einladung der Präsidentin der Hamburger Bürgerschaft ein Festakt im Hamburger Rathaus statt.
Im Rahmen des Festaktes wurde der von der Deutsch-Baltischen Gesellschaft gestiftete Kulturpreis 2017 an den Kunsthistoriker und Präsidenten der Lettischen Akademie der Wissenschaften Prof. Dr. Ojārs Spārītis verliehen; die Laudatio zur Kulturpreisverleihung können Sie hier nachlesen. Den Festvortrag hilt die Botschafterin der Republik Lettland in Berlin, Frau Elita Kuzma.

Einen Bericht zum Festakt finden Sie hier.

Mit musikalischer Vielfalt in Liepaja helfen

Irith Gabriely und Irina Loskova begeisterten im Baltenhaus

„Queen of Klezmer trifft virtuose Prinzessin“ – ein Teilnehmer am Benefizkonzert im Haus der Deutsch-Balten brachte es damit begeistert auf den Punkt. Die Darmstädter Klarinettistin Irith Gabriely hat die multikulturelle Pianistin Irina Loskova „gesucht und gefunden“. Trotz verschiedener Stilrichtungen spielen beide wie aus einem Guss. „Wir verstehen uns fast blind,“ sagen die beiden und das sachkundige Publikum spürt diese geistig-künstlerische Harmonie. Oft treten stilistische Gegensätze zu Tage, die nur leidenschaftlich mit ihrer Musik verwachsene Künstlerinnen überbrücken können. Irith Gabriely wurde immer wieder ihrem in Edinburgh verliehenen Titel „Queen of Klezmer“ gerecht, um dann unvermittelt auf Benny Goodman oder Leonard Bernstein umzusteigen. Irina Loskova hat in Moskau Musik studiert und lebt in Paris. Mindestens vier Sprachen beherrscht sie so perfekt wie ihre oft für Laien mit Ehrfurcht empfundenes großartiges Klavierspiel in allen Variationen. In Lettland hat sie Verwandte, was sie auf die Idee eines Benefizkonzertes zugunsten eines Projektes der „Darmstädter Initiative für Liepaja in Lettland“ brachte. Irith Gabriely stimmte sofort dem Gagenverzicht zugunsten der „Karosta Kids“ in der Partnerstadt Liepaja zu. 

Den gesamten Bericht und weitere Informationen lesen Sie HIER.

Jeweils von links, 1. Reihe: Ehrenmitglied Renate Adolphi, Kulturpreisträger 2016 Indrek Kuuben, Mitte: Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf, Kulturpreisträger 2016 Dr. Peter Wörster, hinten: Festredner Prof. Dr. Axel Freiherr von Campenhausen, Bundesvorsitzender Dr. Christian von Boetticher.

Impressionen zum Festakt 2016

Vor dem ausführlichen Bericht zum Bundestreffen in der nächsten Ausgabe der "Mitteilungen aus Baltischem Leben" gibt es eine erste Information zum Festaktnachmittag am 4. Juni (hier der Link zu Fr. Ziegler-Raschdorfs Presseerklärung), in dessen Mittelpunkt neben dem Festvortrag von Prof. Dr. Axel Freiherr v. Campenhausen die Verleihung des Kulturpreises 2016 an die Archivare Herrn Indrek Kuuben aus Tartu (hier der Link zum Preistext I.K.) und Herrn Dr. Peter Wörster vom Herder-Institut Marburg (hier der Link zum Preistext P.W.) standen sowie die der Ehrenmitgliedschaft der Deutsch-Baltischen Gesellschaft an Frau Renate Adolphi. In der "Kulturpolitischen Korrespondenzen" vom 25.7.2016, herausgegeben von der Stiftung Deutsche Kultur im östlischen Europa, erschien dazu ein Artikel von Dorothee M. Goeze (hier der Link zu dem Bericht D.M.G.).

Internationale Kulturtage Mare Balticum 2015

Grenzüberschreitungen

Wie mit Grenzen umgehen? Das ist nicht nur eine Frage der Vergangenheit. Sie sichern oder aufheben? Sich abschotten oder öffnen? Deutschbalten haben eigene Erfahrungen aus jüngerer Zeit: Als Flüchtlinge wurden sie bei allen Schwierigkeiten so aufgenommen, dass fast allen die Integration leicht fiel; als Teil des nationalsozialistischen Deutschland waren sie beteiligt an der Entgrenzung unserer Kultur und der Missachtung der Grenzen nicht nur Polens und der baltischen Staaten. Heute tragen Andere die Last, die ihnen Grenzen bereiten. – Seltener ist, dass die Wiedererrichtung gewaltsam eingerissener Grenzen befreit, wie das Beispiel der baltischen Staaten bezeugt.

Lauter Freunde

Deutschbaltisches Familientreffen in Bonn-Annaberg

Ein Balte reist zu Beginn der fünfziger Jahre nach Bonn. Heimgekehrt äußert er sein Befremden darüber, dass im Wirtschaftsministerium, in dem er zu tun hatte, gar kein Balte zu finden sei. „Man weiß gar nicht, an wen man sich dort wen­ den soll!“, stellt er mit Bedauern fest. (aus: Lothar Kaehlbrandt (Hrsg.): Baltische Pratchen.)

Erforschen – Bewahren – Überliefern

Kulturpreis 2015

Mit der Verleihung ihres Kulturpreises ehrte die Deutsch-Baltische Gesellschaft bei ihrem Festakt am 29. Mai in Darmstadt zwei Persönlichkeiten, die sich herausragende Verdienste um die Pflege ihres kulturellen Erbes erworben haben: Dr. Imants Lancmanis und Prof. Dr. Michael Garleff. Die Wahl eines lettischen Kunstwissenschaftlers und eines deutschen Historikers steht zugleich exemplarisch für die engen Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und dem Baltikum, die zahlreiche deutsch-baltische Vereinigungen pflegen.

In der Verleihungsurkunde für Dr. Imants Lancmanis werden „seine herausragenden Verdienste um die Erhaltung, Erforschung und Präsentierung deutsch-baltischer Kulturzeugnisse“ gewürdigt.

Schon seine erste berufliche Tätigkeit verband Imants Lancmanis mit der Sommerresidenz der Herzöge von Kurland auf Schloss Ruhenthal. An dieser Zweigstelle des Kunstund Heimatmuseums Bauske wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter und übernahm 1966 ihre Leitung. Als sie 1972 zum selbständigen Museum avancierte, wurde er 1975 ihr Direktor.