Impressionen zum Festakt 2016

Vor dem ausführlichen Bericht zum Bundestreffen in der nächsten Ausgabe der "Mitteilungen aus Baltischem Leben" gibt es eine erste Information zum Festaktnachmittag am 4. Juni (hier der Link zu Fr. Ziegler-Raschdorfs Presseerklärung), in dessen Mittelpunkt neben dem Festvortrag von Prof. Dr. Axel Freiherr v. Campenhausen die Verleihung des Kulturpreises 2016 an die Archivare Herrn Indrek Kuuben aus Tartu (hier der Link zum Preistext I.K.) und Herrn Dr. Peter Wörster vom Herder-Institut Marburg (hier der Link zum Preistext P.W.) standen sowie die der Ehrenmitgliedschaft der Deutsch-Baltischen Gesellschaft an Frau Renate Adolphi. In der "Kulturpolitischen Korrespondenzen" vom 25.7.2016, herausgegeben von der Stiftung Deutsche Kultur im östlischen Europa, erschien dazu ein Artikel von Dorothee M. Goeze (hier der Link zu dem Bericht D.M.G.).

jeweils von links, 1. Reihe: Ehrenmitglied Renate Adolphi, Kulturpreisträger 2016 Indrek Kuuben, Mitte: Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf, Kulturpreisträger 2016 Dr. Peter Wörster, hinten: Festredner Prof. Dr. Axel Freiherr von Campenhausen, Bundesvorsitzender Dr. Christian von Boetticher.
Jeweils von links, 1. Reihe: Ehrenmitglied Renate Adolphi, Kulturpreisträger 2016 Indrek Kuuben, Mitte: Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf, Kulturpreisträger 2016 Dr. Peter Wörster, hinten: Festredner Prof. Dr. Axel Freiherr von Campenhausen, Bundesvorsitzender Dr. Christian von Boetticher. 
Foto: Deutsch-Baltische Gesellschaft e.V.


Bundestreffen 2016 der Deutsch-Baltischen Gesellschaft

Landesbeauftragte zu Gast bei Festakt im Haus der Deutschbalten in Darmstadt

Presseerklärung vom 10.06.2016

Darmstadt. Beim traditionellen Bundestreffen der Deutsch-Baltischen Gesellschaft in Darmstadt traf Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf auch mit dem neuen Bundesvorsitzenden der Gesellschaft, Herrn Dr. Christian von Boetticher zusammen. Von Boetticher hatte im Herbst 2015 den Vorsitz von Herrn Frank von Auer übernommen. Im Rahmen des Festaktes zum Bundestreffen überbrachte die Landesbeauftragte in der wunderschönen Jugendstilvilla des Deutschbaltenhauses in Darmstadt die herzlichen Grüße und Glückwünsche von Ministerpräsident Volker Bouffier und der gesamten Hessischen Landesregierung.

So wie zwischen der Stadt Darmstadt und der Deutsch-Baltischen Gesellschaft seit dem Jahr 1962 eine Patenschaft bestehe, die die gegenseitigen Beziehungen – vor allem auf geistig- kulturellem Gebiet pflege – so gebe es seit 26 Jahren eine Patenschaft des Landes Hessen über die Deutsch-Baltische Gesellschaft. Mit dieser Patenschaft dokumentiere das Land Hessen seine besondere Verbundenheit mit den Baltendeutschen, von denen viele ursprünglich auch aus Hessen stammten.

Von Beginn der Aufsegelung Livlands durch deutsche Kaufleute und der Christianisierung der dortigen Bevölkerung durch deutsche Ordensleute seit Ende des 12. Jahrhunderts bis zur Umsiedlung der Deutschbalten in das besetzte Polen 1939 /41 lebten und wirkten deutsche Kaufleute, Handwerker, Literaten und Grundbesitzer als zahlenmäßig kleine, aber die Geschichte der Region prägende Volksgruppe auf dem Gebiet des heutigen Estlands und Lettlands. Mehr als 7 Jahrhunderte lang behielten die Deutschbalten die Selbstverwaltung gegenüber den wechselnden Staatsmächten Polen, Schweden und Russland. Viele Deutschbalten brächten heute weiterhin ihre Erfahrungen, Kenntnisse und Beziehungen zum Wohle unseres Landes und für ein friedliches und vereintes Europa ein. Die Deutsch-Baltische Gesellschaft, die im November 1950 im hessischen Treysa als „Deutsch-Baltische Landsmannschaft“ gegründet wurde, nehme Anteil an der Entwicklung der baltischen Staaten, die im Jahre 1991 ihre Unabhängigkeit zurückerhielten und bekenne sich ausdrücklich zu ihrer Brückenfunktion zu den baltischen Staaten.
„Sie sind aktive Brückenbauer und Mittler zwischen Deutschland und dem Baltikum – in der Politik, in Wirtschaft und Wissenschaft, in den Kirchen, in den Vereinen und Verbänden und ganz schlicht, aber besonders wichtig und nachhaltig‚ von Mensch zu Mensch“, betonte die Landesbeauftragte.

Aus der über Jahrhunderte gewachsenen gemeinsamen Geschichte von Deutschen und Balten erwachse ein besonderes europäisches Bewusstsein und eine besondere Verantwortung. „Diese Verantwortung können die Deutschbalten annehmen, weil sie wissen woher wir kommen und welches Erbe wir mitbringen – an Großem und Schönem in Kultur- und Geistesgeschichte, aber auch an Dunklem und Schrecklichem wie Krieg, Vertreibung und Teilung“ führte Ziegler-Raschdorf aus und dankte der Deutsch-Baltischen Gesellschaft insbesondere für ihr europäisches Engagement, für die geleistete Kulturarbeit und die Weitergabe dieser Aufgabe in einer aktiven Jugendarbeit.
Das Land Hessen sei durch seine Patenschaft über die Gesellschaft in besonderer und enger Weise mit den Deutschbalten verbunden und fühle sich für diese verantwortlich. Diese Verantwortung stelle sich auch in einer regelmäßigen finanziellen Förderung dar.

„Als Landesbeauftragte will ich gerne diese Patenschaftsbeziehung begleiten – unaufdringlich aber mit Verlässlichkeit“ versicherte Ziegler-Raschdorf. Sie freue sich, dass sich das schöne Haus der Deutschbalten zu einem kulturellen Zentrum der Stadt Darmstadt entwickelt habe und wünschte der Deutsch-Baltischen Gesellschaft eine gute Zukunft.