Unser Museum

Die Wiedereröffnung des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg (OL), nun mit der lange erwarteten Deutschbaltischen Abteilung, liegt schon mehr als ein halbes Jahr zurück. Der Festakt in der St. Johanniskirche mit über 800 Gästen, darunter den Botschaftern Estlands, Lettlands und Litauens sowie führenden Repräsentanten von Bund, Land und Stadt, war ein imposanter Beweis für das große öffentliche Interesse.

Dazu hat die Deutschbaltische Kulturstiftung folgendes Statement verfasst.

Eintreffen Vejonis4kLettlands Präsident im Brömsehaus

Als Ort des Brückenbaus und der Verständigung in Europa hat Lettlands Präsident Raimonds Vejonis heute das Brömsehaus in Lüneburg erlebt. Während seines Staatsbesuchs in Deutschland hat sich Vejonis einen Tag Zeit genommen, um in der niedersächsischen Stadt das Kultur- und Begegnungszentrum der Deutschbalten und das Ostpreußische Landesmuseum mit seiner Deutschbaltischen Abteilung zu besuchen.

Nach dem Eintrag ins Goldene Buch Lüneburgs im Rathaus wurden die Gäste mit Präsident Vejonis, seinem Außenminister Edgars Rinkevics und Botschafterin Inga Skujina an der Spitze im Kulturzentrum Brömsehaus von Thomas von Lüpke, Vorsitzender der Carl-Schirren-Gesellschaft und der Deutschbaltischen Kulturstiftung begrüßt. Er bedankte sich für den Besuch, der als ein Stück europäischer Wertegemeinschaft zu verstehen sei. Die Aktivitäten des Deutschbaltischen Jugendwerks sind Teil des Brückenbaus im Brömsehaus zwischen dem Baltikum und Deutschland. Thomas von Lüpke wies auf die wertvollen Kunstgegenstände und die 250 Regalmeter Archiv des Hauses hin und erklärte: „Wir sammeln und bewahren hier im Brömsehaus Zeugnisse unserer gemeinsamen Geschichte als Basis für unseren Beitrag zur Zukunft Europas.“

Jugendwerk und Kantforum

Die Bedeutung der internationalen Arbeit hob Viktorija Stadnika, stellvertretende Projektleiterin für die Deutsch-Baltische Konferenz in Riga 2019, für das Jugendwerk hervor. Angesichts der Spannungen in Europa sei es wichtig, den Austausch zwischen den Entscheidern von morgen zu

Thomas von Lüpke begrüßt den Präsidenten Lettlands Raimonds Vējonis im Brömsehaus 

fördern. Dies sei hier möglich, denn das Jugendwerk lege Wert darauf, nicht nur Deutschen, Esten, Letten und Litauern einen Ort des Austausches zu ermöglichen, sondern auch für Teilnehmer aus Russland die Gelegenheit zur Teilhabe zu ermöglichen. Auch solle das im Landesmuseum geplante Kantforum eine Plattform für grenzüberschreitende Begegnungen Studierender werden.

Deutschbaltische Abteilung Copyright Ostpreußisches Landesmuseumb1Balten-Silber aus Darmstadt im neueröffneten Ostpreußen-Museum in Lüneburg

Wertvolles Silber aus dem Baltikum wird in der neuen Deutschbaltischen Abteilung des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg präsentiert:
Foto-Copyright: Landesmuseum

Mit einem „glänzenden Willkommen“ werden die Besucher der Deutschbaltischen Abteilung des neueröffneten Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg begrüßt. In einer Vitrine prangen mehrere wertvolle Schmiedearbeiten aus Silber. Sofort ins Auge fällt ein 60 cm hoher Pokal, dessen Mittelteil von einem Menschen getragen wird. Eine auch in Rock und Harnisch gekleidete Person auf dem Deckelknauf krönt das Werk. Die Widmungsinschrift verkündet: „Dieser Willkommen ist gestiftet von uns Gesellen d. 22. Dez. 1756“.
Es handelt sich um den Willkommpokal der Schneidergesellen in Reval. Angefertigt wurde das Meisterstück von Abraham Christian Rotermann drei Monate zuvor in der heutigen estländischen Hauptstadt. Zur Rechten des Pokals steht eine Kanne aus Silber, deren Deckel die halbplastische Figur der Allegorie der Hoffnung mit der Inschrift „Spes Immortalis“ ziert. Auf vergoldeter Reserve sind die Initialen „BJVW“ und „ADC“ eingraviert. Sie stehen für Bernd Johann von Wehren und Anna Dorothea Cämmerer, die 1717 heirateten. Die umgebende Inschrift lautet: „Dem ehrbaren Amt der Schneider anno 1770“. Beide Silberobjekte waren bisher im Haus der Deutsch-Balten in Darmstadt ausgestellt und wurden dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

BildInternationale Kulturtage Mare Balticum 2018 in Darmstadt – Ehrungen

Acht Persönlichkeiten aus Lettland und Estland hat die Deutsch-Baltische Gesellschaft anlässlich der Internationalen Kulturtage Mare Balticum in Darmstadt geehrt. Als Gründungsmitglieder der Partnervereine der Gesellschaft hätten sie sich herausragend in der Pflege der deutschbaltischen Kultur und der Beziehungen ihrer Heimatländer zu Deutschland engagiert, betonte der Vorsitzende der Deutsch-Baltischen Gesellschaft, Dr. Christian von Boetticher. Seit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit der baltischen Staaten sei somit das Fundament für den Aufbau vielfältiger freundschaftlicher Beziehungen zu vielen Menschen und zu den Partnerorganisationen gelegt worden. Die Gesellschaft und ihre Partner wollten damit einen Beitrag zum europäischen Einigungsprojekt leisten, so der Vorsitzende.

P1070409 2Neuer Vorstand, neue Ehrung, neues Buch
Bundestreffen vom 1. – 3. Juni 2018 in Darmstadt

Neugewählt wurde heuer beim Bundesdelegiertentag der Deutsch-Baltischen Gesellschaft e.V. deren Bundesvorstand. Erster Vorsitzender bleibt für weitere zwei Jahre Dr. Christian von Boetticher (Hamburg). Statt eines Geschäftsführenden Vorsitzenden gibt es jetzt einen stellvertretenden Vorsitzenden, der zugleich Schatzmeister ist. Dieses Amt hat als Nachfolger des mit viel Beifall verabschiedeten Andreas Hansen jetzt Christian Toop (Lüneburg) inne. Als weitere Vorstandsmitglieder wiedergewählt wurden Astrid Bergmann-Höhl, Björn Ehrenberger, Elisabeth Motschmann und Felicitas Wende, neu im Gremium sind Michael Anger und Andreas Kanstein.
Nach Gesamtvorstandssitzung und Mitgliederversammlung würdigte Frau Inga Skujiņa, Botschafterin der Republik Lettlands, in ihrer Ansprache beim Festakt ausführlich die völkerverbindende Arbeit der Deutsch-Baltischen Gesellschaft. Großes Lob erhielt von ihr, vom Bundesvorsitzenden und der ganzen Versammlung die Vorsitzende der Deutsch-Baltischen Landsmannschaft in Bayern, Gertje Anton. Für ihre jahrzehntelange intensive Arbeit in der Gesellschaft in verschiedenen Funktionen wurde ihr die Ehrenurkunde der Deutsch-Baltischen Gesellschaft überreicht.
In einer Podiumsrunde vorgestellt wurde das im Schöningh-Verlag erschienene Buch „Lettland 1918- 2018. Ein Jahrhundert Staatlichkeit“, an dem Deutsche und Letten mitgewirkt haben. Dem Festakt schloss sich der Gesellschaftsabend an. Das Bundestreffen endete mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal am Kapellplatz. (ma)

Treffen der Landes-, Bezirks- und Ortsvorstände vom 9. bis 10. September 2017 in Darmstadt

Um über die deutsch-baltische Zukunft nachzudenken, hatten sich Anfang des Jahres in Lüneburg die Vorstände von Carl-Schirren- und Deutsch-Baltischer Gesellschaft getroffen. Nun war die Einladung an die Bezirks- und Ortsvorstände der nächste Schritt, um sich über Bilanzen, Aufgaben und Konzepte der Deutsch-Baltischen Gesellschaft klar zu werden: Welche Inhalte und Themen sind maßgeblich und attraktiv für Interessenten aus der mittleren und jüngeren Generation, welche Überlegungen gibt es bei der Vernetzung deutsch-baltischer Orga-nisationen, welche Projekte in den baltischen Ländern können unterstützt werden.
Der Einladung ins Haus der Deutsch-Balten folgte etwa die Hälfte der über 50 Eingeladenen, eine, wie sich zeigte, angemessene Gruppengröße, um die anliegenden Fragen sachlich zu erörtern.

Internationale Kulturtage Mare Balticum 2017 in Darmstadt - Zwei Berichte

Mehr als eine rein oberflächliche Zweckgemeinschaft verbindet die Stadt Darmstadt mit der Deutsch-Baltischen Gesellschaft, diese Tatsache darf man den Grußworten des Stadtrats Dr. Dierk Molter entnehmen, denn auch in diesem Jahr konnten wieder Menschen aus fünf Nationen im Reinhard-Zinkann-Haus für ein Wochenende zusammen kommen. Er betont die würdevolle Aufgabe, die einem solchem Treffen zu Grunde liegt. Das Wochenende war gefüllt mit vielen spannenden Vorträgen zum Thema "Baltischer Luxus und Barbarei", an die sich angeregte Diskussionen anschlossen. Nicht nur dort, sondern auch auf dem am Samstagabend stattfindenden Ball konnte man förmlich die Brücken sehen, die zwischen den verschiedenen Nationen, aber auch Generationen auf- und ausgebaut wurden.

Der Deutschbaltische Jugend- und Studentenring nahm auch in diesem Jahr wieder zahlreich an den Internationalen Kulturtagen teil und lauschte so den Vorträgen von den acht jungen Wissenschaftlern aus Estland, Lettland und Deutschland, die vor insgesamt rund 100 Teilnehmern referierten und sich gekonnt deren Fragen stellten. Wie bei der Begrüßung von Herrn Molter und Herrn von Lüpke beschrieben, konnte man an diesem Wochenende wieder gelebtes Europa erleben. Es wurden neues Vertrauen auf- und Mauern abgebaut. Jeder trat anschließend bereichert die Heimreise an. An diesem Wochenende teilgenommen zu haben, ist für mich baltischer Luxus.

Maximilian Wende
Jugendreferent der DBGes

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Posen, Esslingen, Mucenieki – Parallelen

Liepājas Partnerstadt Darmstadt ist nicht nur eine bedeutende Wissenschafts- und Kulturstadt der BRD, sondern sie ist auch in der Nachkriegszeit zum Hauptquartier, besser gesagt zum zentralen Sitz der Deutsch-Baltischen Vereinigungen und seit 1962 zu ihrer Patenstadt geworden.

Die Deutschbalten grenzen sich aber nicht ab, grade umgekehrt, denn heutzutage stehen Kontakte zu den baltischen Staaten, kulturelle, wissenschaftliche und familiengeschichtliche Begegnungen im Vordergrund. Schon zur Tradition geworden sind Begegnungen der Deutsch-Baltischen Gesellschaft (DBGes), zu denen z. B. die ,,Mare-Balticum-Tage” zählen, die auf ihrem Forum im November sowohl Vertreter der deutschbaltischen Organisationen aus allen Bundesländern u. a., als auch die Vorsitzenden der assoziierten Mitgliedsorganisationen aus dem Baltikum (Lettland und Estland), und Ehrengäste zusammenrufen, um gemeinsam ūber die historischen Zusammenhänge nachzudenken, aktuelle Informationen auszutauschen und gemeinsam die Zukunft aufzubauen.