Deutsch-Baltische Gesellschaft in Niedersachsen e.V.

Vorsitzender:
Arne Mentzendorff

Aufgaben, Ziele und Veranstaltungen
Die Deutsch-Baltische Gesellschaft in Niedersachsen e.V. koordiniert die Arbeit der Gruppen und nimmt Einzelmitglieder auf. Ihr obliegt die Verbindung zu anderen deutsch-baltischen Organisationen, insbesondere zur Deutsch-Baltischen Gesellschaft e.V. (Darmstadt). Der "Jürgen-Westermann-Fonds" unterstützt vor allem junge Deutsch-Balten in ihrer Ausbildung, fördert den Jugendaustausch zwischen Deutschland, Estland und Lettland und übernimmt Einzelprojekte mit Beteiligung junger Menschen im Baltikum. Seit 1998 findet jährlich in der Europa-Woche die "Europa-Informationstagung" unter dem Motto "Das Baltikum und die Deutschen - gemeinsam in Europa" in Hannover statt - ein Streifzug durch Kultur, Wirtschaft und Geschichte. Hier stehen Themen zum Verhältnis zwischen den baltischen Ländern und Deutschland im Vordergrund. (siehe Termine).


Regionalgruppe Hannover 
Heiner Koch
(den Rundbrief Feb. 2018 lesen Sie hier)
Regionalgruppe Braunschweig
Dr. Horst Antonischki
Kontakt Lüneburg 
Jörn Schneider
Kontakt Göttingen
Waltraut Graubner
Kontakt Oldenburg
Günter v. Boetticher


Programm

Die Termine der Deutsch-Baltischen Gesellschaft in Niedersachsen e.V. finden Sie hier.

Für die Treffen im Seniorenwohnstift Albertinum, Van-Gogh-Weg 10 in 30177 Hannover (List) nehmen Sie aus Richtung Zentrum die Stadtbahnlinien 3 (Richtung Altwarmbüchen) oder 7 (Richtung Misburg) bzw. 9 (Richtung Fasanenkrug). Sie steigen an der Station „Pelikanstraße“ aus. Dort überqueren Sie am hinteren Ende des Bahnsteigs (aus Richtung Innenstadt) bei der Ampel die Podbielskistraße nach links, gehen einige Schritte nach rechts stadteinwärts und biegen dann nach links in die Rubensstraße ein. Die nächste Straße rechts ist der Van-Gogh-Weg, an dessen Ende wiederum rechts das Albertinum steht. Mit dem Auto fahren Sie über die Podbielskistraße oder Walderseestraße bis zur Rubensstraße und erreichen dann, wie oben beschrieben, das Albertinum.


Aktuelles

Wahlen in Niedersachsen
Am 2. März 2019 fand die Jahresmitgliederversammlung der Deutsch-Baltischen Gesellschaft in Niedersachsen (DBGes. i. Nds.), wie immer im „Albertinum“, dem Seniorenwohnstift des Ev. Hilfsvereins e.V. in Hannover statt. Sie wurde geleitet von der 2. Vorsitzenden, Frau Eva Jordan-Fahrbach, weil die 1. Vorsitzende, Frau Hielscher-Strauss, zurückgetreten war.
Einleitend hielt Pastor i. R. Jörn Schneider aus Lüneburg eine Andacht. Es waren 25 von insgesamt 139 Mitgliedern anwesend. In den beiden Ortsgruppen Hannover und Braunschweig wurden im vergangenen Jahr wieder regelmäßig Veranstaltungen durchgeführt, bei denen in Hannover im Mittel 17 Personen teilnahmen.
Der als gemeinnützig anerkannte Verein hat im Jahre 2018 mehrere Projekte in Lüneburg und in Lettland mit insgesamt 9.100.- € gefördert. Diese Aktivitäten sollen in 2019 fortgesetzt werden.
Bei der notwendig gewordenen Vorstandswahl, die von Frau Felicitas Wende (Vorstandsmitglied der DBGes. im Bundesgebiet und des LV. Hamburg) geleitet wurde, wurden einstimmig gewählt:
1. Vorsitzender Arne Mentzendorff, 2. Vorsitzender Ernst-Michael Kalwa. Weitere Vorstandsmitglieder sind die Herren Dr. Horst Antonischki, Heiner Koch und Frau Eva Jordan-Fahrbach (siehe Foto).
Die Versammlung klang aus mit einem gemeinsamen Mittagessen, einem Vortrag von Frau Jordan-Fahrbach zum Thema: „Perücken wurden im 18. Jahrhundert auch im Baltikum getragen“ und einem gemütlichen Beisammensein mit vielen Gesprächen.
Georg Maltz

Foto:
Der neugewählte Vorstand in Niedersachsen (v. l. n. r.): Dr. Horst Antonischki, Eva Jordan-Fahrbach, Arne Mentzendorff (1. Vorsitzender), Heiner Koch und Ernst-Michael Kalwa (2. Vorsitzender).

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Eindrücke vom Gartenfestival 2016
Am Sonnabend (27.8.) fand im hannoverschen Albertinum (der übliche Tagungsort der deutsch-baltischen Regionalgruppe Hannover und der DBGes in Nds.) zum 30. Jubiläum der ebenfalls deutsch-baltischen Seniorenresidenz bei herrlichem Sommerwetter ein rauschendes “Gartenfestival” statt. Die DBGes in Niedersachsen e.V. nahm daran mit einem Stand teil. Wir – das heißt: Heiner Koch, Gertrud Zelm, Arne Mentzendorff, Gert Rittig, Hjördis Hoffmann, Georg Maltz und der Unterzeichner - konnten etwa 100 Gäste begrüßen, die sich über die Ziele und Aufgaben unserer Organisation informierten.
Das kleine Pagodenzelt wurde vom Veranstalter zur Verfügung gestellt. Mit vier blauen Stellwänden (normale Pinnwände, geliehen von einem Seminaranbieter), einem Tapeziertisch und einem Bistrotisch war die Ausstattung komplett. An den Wänden hingen beispielhaft einige A2-Plakate (Kopien aus dem Ausstellungskatalog “Das Baltikum und die Deutschen”) und oben drüber der Name unserer Organisation mit dem Baltenkreuz.
Der Katalog lag in ausreichender Menge zwecks Verkauf auf dem Tisch (10 Euro). Außerdem gab es an Prospekten: Die Selbstdarstellung der DBGes in Nds, verschiedene Ausgaben der “Mitteilungen” und Reiseprospekte des baltischen Reisebüros Ebden.
Um die Standbesucher einzubinden, wurde ein gedruckter Zettel verteilt, auf dem vier Fragen zum Baltikum gestellt wurden. Bei diesem Quiz waren 10 Ausstellungskataloge zu gewinnen, wenn die Adresse genannt wurde. Die Antworten fand man selbstverständlich auf den Plakaten an den Wänden. Jeder Teilnehmer bekam einen “Kuhbonbon” als Dankeschön für die Teilnahme.
Vorher hatte Gertrud Zelm Speckpiroggen nach eigenem Rezept gebacken, die dann für 50 Cent pro Stück verkauft wurden. Das Glas Kwass (für einen Euro) rundete das “Verpflegungsangebot” ab.
Die Vorlagen der Drucksachen stehen allen interessierten “Nachahmern” zur Verfügung, die ebenfalls für deutsch-baltische Organisationen werben wollen. (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
PS. Ein Besucher interessierte sich für eine Mitgliedschaft – immerhin...

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Baltische Europatagung 2015: Wirtschaft, Kultur, Historie
Schon zum 18. Mal hatte die DBGes in Nds. zur Informationstagung „Das Baltikum und die Deutschen - gemeinsam in Europa“ in der Europa-Woche ins Albertinum eingeladen und konnte knapp 60 Gäste begrüßen. Arne Mentzendorff und Gernot Mantz führten locker durchs Programm. Zu Beginn erhielt der langjährige Landesvorsitzende, Prof. Dr. Eckhart Neander, in Anerkennung seiner großen Verdienste die Jürgen-Westermann-Medaille überreicht – die Ehrung und die Urkunde war real, die Medaille nur ideell, aber die echte 2-Euro-Gedenkmünze zum Kulturhauptstadt-Jahr in Riga der Ersatz.
Wieder war es gelungen, ein vielschichtiges Programm anzubieten: Armands Strazds, Bremen, zeigte die seiner Meinung nach zahlreichen Fehler von Lettland und der EU auf, die „Wirtschaft und Soziales im Baltikum“ in der globalisierten Welt nicht optimal dastehen lassen. Allerdings bot er auch kaum Alternativen an. Von ganz anderer Art waren dagegen die „Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse als Stadtschreiber in der Kulturhaupstadt Riga“, in denen Jochen Könnecke, Berlin, seine ganz persönlichen Schwerpunkte während dieser Zeit anhand von Bildern plaudernd darstellte. Ihm kam es vor allem darauf an, die Bevölkerung in seine publizierten Darstellungen einzubeziehen und die Nachhaltigkeit des Veranstaltungsjahres zu betonen. Nicht nur Wirtschaftskrise und finanzielle Schwierigkeiten führten dazu, dass sich das Programm stark von dem in Marseille 2013 unterschied. Martin Pabst, Kiel, verfolgte aus Historiker-Sicht die „Verschwörung, Empörung, Zerstörung – die Reformation in Riga vor 500 Jahren“. Seine Forschungsergebnisse aus seiner Dissertation aufgreifend, belegte er, dass nicht, wie bisher immer dargestellt, das Jahr 1522 ausschlaggebend gewesen sei, sondern das Jahr 1524 die entscheidenden Impulse für die Entwicklung hin zur Reformation gab. Als Stütze seiner Thesen entfaltete er ein buntes Bild der livländischen und rigaschen Geschichte des Mittelalters. Nach Estland führte Dr. Olev Liivik, Reval/Tallinn, als er „die Domschule zu Reval“ als „eine Geschichte durch Ebbe und Flut“ darstellte. Die Schule gehört zu den ältesten deutschen Auslandsschulen und spiegelt das Schicksal des ganzen Landes zwischen Deutschen, Schweden, Russen und (erst sehr spät) Esten, zwischen Ritterschaft und nationalistischer Russifizierung, zwischen politisch bedingter Schließung und neu ausgerichteter Wiedereröffnung, zwischen Eliteanstalt und (fast) Bürgerschule. In einer Pause zwischen den Vorträgen nutzte Felicitas Wende die Gelegenheit zu einem Kurzbericht über die deutschbaltische Studienstiftung zur Förderung baltischer und deutscher Jugendlicher, die sich mit baltischen Themen beschäftigen.
Die Zuhörer verabschiedeten sich in der Gewissheit, auch 2016 wieder eine inhaltsreiche Europatagung erleben zu dürfen.

Jürgen-Westermann-Medaille 2014
Für sein langjähriges Engagement zu Gunsten bedürftiger Menschen bzw. Kirchengemeinden in Estland wurde Pastor i.R. Jörn Schneider (Lüneburg) mit der Jürgen-Westermann-Medaille 2014 ausgezeichnet.

DBGes Niedersachsen unterstützt Renovierung der St. Trinitatiskirche in Goldingen/Kuldiga
Zwei Wochen lang arbeiteten sie gemeinsam an der Restaurierung der farbigen hölzernen Innenausstattung der katholischen St. Trinitatiskirche im lettischen Kuldiga/ Goldingen: Sechs Studierende der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim und vier Studierende des Bau-College Riga unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Michael von der Goltz (Hildesheim). Die Deutsch-Baltische Gesellschaft in Niedersachsen unterstützte das Projekt erneut durch einen Zuschuss zu den Reisekosten der deutschen Teilnehmer. Gestützt auf die bei der Bestandsaufnahme gewonnenen Erkenntnisse über den Zustand der Kunstwerke nahmen die Studierenden notwendige Sicherungsarbeiten an zwei Seitenaltären und am Orgelprospekt in Angriff. Die Braunschweiger Restauratorin Eva Jordan-Fahrbach konnte wesentlich zur Identifizierung und Bewertung geistlicher Gewänder aus Kirchen der Umgebung von Kuldiga beitragen. Zwischen den Studierenden aus beiden Ländern entstanden im Zusammenleben und -arbeiten ungeachtet sprachlicher Differenzen vielfältige Kontakte. Dabei bot sich den deutschen Teilnehmern die Gelegenheit, Land, Leute und Kultur Lettlands kennenzulernen. Der Umfang der notwendigen Restaurierungsarbeiten macht deren Fortsetzung unumgänglich.

Europa- Informationstagung 2013
Die 16. Informationstagung „Das Baltikum und die Deutschen - gemeinsam in Europa“ sah wieder interessante Beiträge zu Themen aus Geschichte und Gegenwart des Baltikums vor: Detlef Henning M.A (Nordost-Institut Lüneburg) stellte Hintergründe und Konsequenzen des Staatsstreichs des lettischen Ministerpräsidenten Karlis Ulmanis im Jahre 1934 gerade auch aus der Sicht der damaligen deutschen Minderheit dar. Der Zoologe Alexander Theodor von Middendorff (1815 – 1894), der im 19. Jahrhundert maßgeblich zur Erforschung des nördlichen Sibiriens beigetragen hat, war Gegenstand eines Referats der Historikerin Dr. Eva-Maria Stollberg (Universität Duisburg-Essen). Über die Gründung und Entwicklung der Rigaer Gips- und Kachelofenfabrik Zelm und Böhm berichtete die Nachfahrin einer der Gründerfamilien, Gertrud Zelm (Elze). Und schließlich referierte die Geographin Prof. Dr. Zaiga Krisjane (Universität Lettlands Riga) über aktuelle Probleme der Arbeitsmigration in Lettland.

Jürgen-Westermann-Medaille 2013
Für ihr langjähriges Engagement zu Gunsten von bedürftigen Menschen bzw. in der deutschen ev. luth. Kirchengemeinde in Lettland wurden Dorothea Neander (Winsen/Luhe) und Gertrud Zelm (Elze) auf dem Landesdelegiertentag mit der Jürgen-Westermann-Medaille 2013 geehrt.

Jürgen-Westermann-Medaille 2012
Die 83jährige Anna Ohlendorf besucht seit mehr als 25 Jahren in und um Hannover ältere Landsleute, nimmt sich ihrer Sorgen an und hält den Kontakt zu ihnen aufrecht. Zwei Jahrzehnte wirkt sie bereits im Vorstand der Ortsgruppe und des Landesverbandes. Dieser langjährige selbstlose Einsatz für die Menschen wurde mit der Jürgen-Westermann-Medaille belohnt.

Rigaer Gymnasiasten zu Gast in Hannover
Die Tellkampfschule in Hannover unterhält als „Europaschule“ intensive Austauschbeziehungen zu Gymnasien in den Niederlanden, Schweden, Polen und Frankreich. Durch Vermittlung des Vereins „Brücken zum Baltikum“ von Wolf G. Ansohn (Grömitz) gehören seit 2009 auch das 1. Staatliche Gymnasium und das Deutsche Staatliche Gymnasium (ehemals Hagensberg-Gymnasium) in Riga zu den Partnerschulen. Jedes Jahr im März sind Gymnasiasten des 9. Jahrgangs eine Woche lang zu Gast in Hannover. Während dieser Zeit leben sie in Gastfamilien, nehmen an Workshops zu einem fächerübergreifenden Thema teil und lernen Hannover und Umgebung kennen. Zum abschließenden „Europaabend“ stellen die Gruppen ihre Aktivitäten Rigaer Gymnasiasten zu Gast in Hannover vor und präsentieren sich musikalisch. Die Deutsch-Baltische Gesellschaft in Niedersachsen unterstützt die Gastaufenthalte der Rigaer Schüler aus ihrem Jugendförderungsfonds.

13. Europatagung in Hannover
Displaced Persons, Energiepolitik im Baltikum, Karl-Ernst von Baer und eine Klassenfahrt nach Riga - der 13. Europatag der Deutsch-Baltischen Gemeinschaft in Niedersachsen begeisterte mit hochinteressanten Beiträgen. Vorsitzender Dr. Eckhart Neander und Cornelia Zügge vom Europäischen Informations-Zentrum Niedersachsen begrüßten mehr als 50 Teilnehmer.

Jürgen-Westermann-Medaille für Gabriele von Mickwitz
Für ihre jahrzehntelange Tätigkeit als Schriftleiterin des Jahrbuches und ihre umfängliche Arbeit bei der Carl Schirren-Gesellschaft in Lüneburg erhielt Gabriele von Mickwitz jetzt die „Jürgen-Westermann- Medaille" der Deutsch-Baltischen Gemeinschaft in Niedersachsen. Vorsitzender Eckhart Neander übergab ihr die Urkunde in Hannover beim Delegiertentreffen des Landesverbandes.

Dorfkirchen sind wertvolle Zeugnisse gemeinsamer Kultur
Die Restaurierung von historisch wertvolle Innenausstattung der Dorfkirchen in Lettland gemeinsam in Angriff nehmen - das ist seit 2001 Kern der Zusammenarbeit zwischen Dace Coldere, Kunsthistorikerin beim lettischen Amt für Denkmalpflege in Riga und Eva Jordan-Fahrbach, Textilrestauratorin in Braunschweig. Gemeinsames Projekt ist die Sanierung von Altar, Kanzel und Gestühl der Dorfkirche von Zlekas/Schleck bei Ventspils/Windau. Um die Fortführung von Restaurierungsprojekten zu ermöglichen, wird um eine Spende auf das Konto Nr. 150923175 bei der Braunschweigischen Landessparkasse (BLZ 250 500 00) gebeten.

11. Europatagung in Hannover
Das Wachstumswunder, das die drei baltischen Staaten in den vergangenen 15 Jahren erlebt haben, wird jetzt auf ein normales Maß zurückgeführt. Inzwischen sorgen u.a. überproprtional steigende Arbeits- und Grundstückskosten für hohe Inflationsraten. Dennoch bleiben sie angesichts ihrer Nähe zu den osteuropäischen Märkten aussichtsreiche Standorte für Investitionen. Dieses Fazit zog Andreas Unger (Bad Harzburg) nach fünfjähriger Tätigkeit für die Norddeutsche Landesbank in Lettland und Litauen. Er gab einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in den baltischen Ländern - vor 70 Teilnehmern der 11. Europa-Informationstagung "Das Baltikum und die Deutschen - gemeinsam in Europa" im Albertinum in Hannover. Neue Einsichten in das Werk des 2007 verstorbenen estnischen Schriftstellers Jaan Kross vermittelte Prof. Dr. Cornelius Hasselblatt (Groningen, NL) in seinem Vortrag über den "Genueser aus Tallinn". Dass dieser in den fünfziger und sechziger Jahren vor allem als experimentierfreudiger und tiefgründiger Lyriker hervorgetreten war, ist in Deutschland weniger bekannt. In seinen in Deutschland so geschätzten Romanen kam es ihm vor allem darauf an, so Hasselblatt, bedeutende historische Persönlichkeiten als "echte Esten zu enttarnen" und so das Selbstbewusstsein seines kleinen Volkes zu stärken. Dabei verwob er sorgfältig recherchierte historische Fakten stets auch mit phantasiereicher Fiktion, um das je Besondere der angesprochenen Personen herauszuarbeiten. In allen Romanen stecken auch autobiographische Elemente, mit zunehmendem Alter des Autors immer mehr. Leider seien seine zweibändigen Memoiren noch nicht ins Deutsche übersetzt.

Jürgen-Westermann-Medaille an Günther von Boetticher und Baron von Schilling
Vor 35 Jahren übernahm Pastor i.R. Günther von Boetticher, gebürtig aus Legat (Lettland), den Vorsitz der Bezirksgruppe Oldenburg der Deutsch-Baltischen Gesellschaft in Niedersachsen e.V. (vorm. DBL) und die Bezirksstelle des Deutsch-Baltischen Kirchlichen Dienstes. Jetzt erhielt er aus der Hand des DBGes-Vorsitzenden Dr. Eckhart Neander die „Jürgen Westermann-Medaille“ für sein jahrzehntelanges Engagement im Dienste deutsch-baltischer Arbeit. Außerdem überreichte der Landesvorsitzende wenige Wochen später (bei der feierlichen Einweihung eines neuen Tores) die „Jürgen-Westermann-Medaille“ in Anerkennung seiner Verdienste um die Landsleute des ehemaligen „Baltenheims“ Langeoog und deren würdige Gedenkstätte auf dem Dünenfriedhof an Dr. med. Jürgen Baron v. Schilling (gest. 2008) aus Wilhelmshaven.

Jürgen-Westermann-Medaille für Monika v. Hirschheydt
Für ihr jahrzehntelanges Engagement im Dienste der deutsch-baltischen Öffentlichkeitsarbeit erhielt Monika von Hirschheydt (Würgassen) anläßlich der Jahresversammlung 2007 die Jürgen-Westermann-Medaille der Deutsch-Baltischen Gesellschaft in Niedersachsen. Vorsitzender Dr. Eckhart Neander würdigte in einer Feierstunde ihre Tätigkeit als Referentin für kulturelle Breitenarbeit, die unter anderem zu richtungweisenden Publikationen und der Wanderausstellung "Das Baltikum und die Deutschen" geführt hat. "Ihre Ausbildung und Erfahrung als Journalistin hat sie über viele Jahre in den Dienst der Deutsch-Baltischen Sache gestellt," lobte Neander.

Geschafft: Mehr als 1.000 Fahrräder sind in Lettland
Es sollten eigentlich 500 Fahrräder werden, darum hieß die Aktion „”1.000 Räder für Lettland“”, die Gertje Anton und Gernot Mantz Anfang 2004 ins Leben riefen. Aus ganz Deutschland kamen aber mehr als 1.000 gebrauchte Fahrräder (das sind 2.000 Räder!) zusammen. Mit der Spedition Göllner wurden sie mit reichlich Zubehör vom Fahrradhelm bis zur Luftpumpe in drei Großtransporten nach Lettland gebracht. Die kleinen und großen Fahrräder wurden über Deutschlehrer, Pastoren und Bürgermeister an bedürftige Familien auf dem Lande verteilt. Waisenhäuser und Behinderten-Institutionen freuten sich vor allem über Kinderfahrräder. Außerdem gingen mit dem vorläufig letzten Transport im Herbst 2007 zahlreiche Rollstühle, Rollatoren und andere Altenpflege-Geräte mit auf die Reise. Zeitungen und Fernsehen in Deutschland und Lettland berichteten ausführlich über diese Aktion, mit der die schwierige Situation des Öffentlichen Nahverkehrs in Lettland für Familien gemildert wurde. Trotzdem lagern bereits wieder 40 Fahrräder in Braunschweig. „Wenn genug da sind, geht es erneut los,“ meint Gernot Mantz. „Allerdings müssen die jetzt zur Verfügung gestellten Räder vollkommen in Ordnung sein und nach Darmstadt zum Haus der Deutsch-Balten oder nach Braunschweig gebracht werden“, betonen die Organisatoren. Wir bedanken uns nicht nur bei den vielen Spendern, die rund 5.000 Euro zur Verfügung gestellt haben, um die Transporte zu bezahlen, sondern auch bei den vielen Helfern, vor allem Gertrud Zelm, Georg Maltz, und Johann Danos in Riga.
Weitere Informationen: gernotmantz(at)t-online.de.